Selbstbild, Vertrauen, soziale Kompetenzen und das Agieren im neuen Handlungsraum waren die ersten Griffe in die pädagogische Trickkiste. Daraus entstand das JESP-Projekt. Eine Basketballmannschaft mit 4 Trainingseinheiten pro Woche. Teamgeist, Kondition, Technik- und Spieltraining. Dazu 1x monatlich einen Wochenendausflug! Nach einem Jahr intensiven Trainings zeichneten sich deutliche Erfolge ab und die Mannschaft ging unter der Federführung des 1. SC 1911 und mit der pädagogischen und logistischen, als auch finanziellen Unterstützung des JESP e.V. in Richtung Landesliga, um dort gute Erfolge zu verzeichnen. Man erinnere nur an 7 Siege in Folge und eine gut gefüllte 3 Felderhalle. Es sprach sich rum und mit den zwei C-Jugend Mannschaften Dolphins, Bad Boys und der inoffiziellen Zusammenarbeit mit den Penguins wurde der Wochenplan der Trainer gut gefüllt. Der Basketballplatz an der Theodor-Storm-Schule wurde nun regelmäßiger Treffpunkt für Streetballturniere, solange bis den betagten Nachbarn, das Aufschlagen der Bälle die samstägliche Mittagsruhe raubte und der Platz für Events nicht mehr freigegeben wurde. Die Zahlen wuchsen von nun 70 Jugendlichen auf fast 200 registrierte Mitglieder. Als einzelnes Projekt kaum noch zu halten schloss man sich dem Eichsfelder Jugendring an. Das dies nicht die optimalste Lösung war stellte sich erst später heraus. Verhandlungen mit der DJK wurden geführt, aber das passte versicherungsrechtlich nicht zusammen, lagen die Schwerpunkte 1997 bereits zu 50% beim Sport und zu 50% bei der regionalen und internationalen Jugendarbeit. Viele Beratungen, Diskussionen und Grübeleien später wandten wir uns an Dieter Althaus, der das Problem erkannte und nun die Gespräche hinter den Kulissen führte. Denn der JESP e.V. hatte zu diesem Zeitpunkt nicht nur Förderer und Unterstützer. Es ging ganz klar um Konkurrenzdenken, um den Zugang zu Fördermitteln und vor allem waren im Eichsfeld die Methoden von Erlebnispädagogik kaum bekannt. Zwar gab es sie seit dem 19. Jahrhundert, aber sie in der Moderne wiederzufinden war für viele ungewohnt. Das was heute Standard in der Jugendarbeit ist (Paddeln, Trekking, Biwak, Abenteuer) war damals noch nicht so verbreitet und das Ganze auch noch mit Sport zu kombinieren sehr suspekt. Wir waren also besonders und wurden daher mit besonderer Vorsicht beäugt. Kaum vorstellbar betrachtet man das heutige Netzwerk, wie die Vielzahl der Vereine und Einrichtungen unser Material, know-how, Kontakte und Angebote nutzen. Es war klar es soll ein eigenständiger Verein werden, konfessionslos, für alle offen! Unter der Fürsprache und Unterstützung von Dieter Althaus (seinerzeits Kultusminister Thüringens) ging es im Februar 1998 zur Vereinsgründung. Die ersten Lottomittel für die Grundausstattung lieferte das Sozialministerium (ein Kopierer der noch immer läuft) und eine robustere Paddelausrüstung durch den Minister Dieter Althaus mit der Bitte, doch erlebnispädagogische Konzepte für Schulklassen zu konzipieren, damit auch diese in Bereichen wie Selbstvertrauen, Vertrauen in die Gruppe und Teamgeist profitieren. Gesagt – Getan!
Später gab es im JESP e.V. ABM-Kräfte, FSJ´ler und ein Heer von ehrenamtlichen Teamern. Sogar ein eigenes Catering-Team übernahm die Versorgung unserer Gruppen vor Ort. In Rekordjahren wie 2008/2009 bewegten wir 2.000 Jugendliche in unterschiedlichsten Altersgruppen, Programmen und Begegnungen. Und als es schien, dass die Leitung schon kurz vorm Burn-Out stand, zog man die Reißleine und verkleinerte das Programm. Nun werden wir oftmals als Geheimtipp gehandelt und versuchen in unserer Freizeit, den Ferien und Wochenenden eben das zu bewegen, was sich umsetzen lässt und individuell an die Gruppe angepasst wird. Auch einmal -NEIN- Sagen und einmal was abgeben können wurde gelernt: Somit kann man unsere Ausrüstung jetzt auch ausleihen.
Wir konzentrieren uns nun wieder stärker auf die Konzepte unserer Gründungszeit und stehen für eine individuelle Gestaltung in unserem selbst standardisierten Rahmen.
Für unsere Mitglieder bieten wir individuelle Förderung und den Charme der Abenteurer. Wir sind zwar was Gopro, GPS und andere technische Unterstützung der Erlebnisse angeht mit dabei, haben aber keine Facebookgruppe und bieten Programme an, wo man das Tablet eher dazu nutzt um zu schauen wie das Wetter am kommenden Tag wird und es dann getrost wieder weglegt; zu Gunsten der Gemeinschaft und dem Feeling des Erlebnisses!
Herzlich willkommen sind alle Interessierten und ganz besonders die alten Hasen der Gründerzeit, die jetzt ggf. schon ihre Kinder mitbringen können!